Im Prater

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Bewaffnet mit meiner Kamera, bin ich heute frohen Mutes Richtung Prater marschiert. Schnell fiel mir auf: da ist ja (noch immer) alles dicht! Also nicht wie sonst im Schweizerhaus; sondern zu – geschlossen halt. Und obwohl es ein sonniger, warmer Maitag war, war die sowieso schon spezielle Atmosphäre noch ein Stück eigener. Ja fast schaurig. Aber seht selbst.

Die bizarren Figuren am Rondeau, die sich sonst als stumme Statisten in die Szenerie einfügen, werden zu stoischen Protagonisten. Schillernd, schrill und zum Teil ziemlich surreal – also eigentlich eh, wie die Leute im 1. Bezirk immer.

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Und so wendet sich das Blatt, und die paar Leute, die sich außer mir dann doch in den Prater verirrt haben, wirken selbst wie Statisten.

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Um beim nächsten Kartrennen zumindest einen Informationsvorsprung zu haben, hab ich mich dann für eine Begehung der Rennbahn entschieden, weil auch hier nix los war. Geht ja sonst auch nicht.

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Zwischen den vielen zeitgenössischen Fahrgeschäften, zum Beispiel dem Boomerang (ich bin damit 1x gefahren und mach das fix nicht mehr), findet das aufmerksame Auge, vor allem im ausnahmsweise ruhigen Ambiente, das eine oder andere Schmankerl.

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Wie etwa diesen Gewichthebe-Automat samt aufschlussreicher Legende. Hier muss ich als kritischer Mensch dann doch anmerken, dass ich mit dieser Ordnung nur partiell d’accord gehe. Zum Beispiel weiß ich nicht, ob ein Student zwangsläufig schwächer als ein Blindgänger oder Sandler sein muss und ob man diesbezüglich überhaupt alle Studenten über einen Kamm scheren kann. Weil ein Sportstudent kann ja vielleicht doch kräftiger sein als ein TUler (wiederum abhängig vom Studium). Aber wahrscheinlich ging man hier von einem Studenten der angrenzenden WU aus. Und dann passt das vielleicht wiederum. Was ein Randi ist, weiß ich leider auch nicht. Ich kenn‘ eigentlich nur Rendi. Wie dem auch sei.

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Erreicht man dann den Rand des Praters, prallen Welten aufeinander. Ergraute Kinderträume küssen den Neubau des 21. Jahrhunderts. Auch für den unerfahrenen Golfer wird schnell klar: Tiger Woods hat sich hier schon länger nicht blicken lassen.

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Gleich daneben eine weitere Kartbahn, die an besseren Tagen noch im Betrieb ist. Hier frage ich mich allerdings: Schützt die Lärmschutzwand die neuen Gebäude vor dem Heulen der Motoren oder Hobbyrennfahrer vor dem Bauradau?

Wer sich die Zeit bis zum nächsten Kräftemessen mit dem Armdrück-Automaten oder einer brechreizfördernden Extacy-Fahrt verkürzen will, dem kann ich wärmstens diesen Falter-Artikel ans Herz legen. Er ist sehr gut. ENDE.

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